Gedankenstriche / Gedichte


 

Mantel der Ewigkeit 

So gut, dass der Mond die Sonne nicht ersetzt;

dass Regen ohne Wolken keinen Sinn ergäbe;

die Länge nicht ohne Breite bestünde.

Denn das, was wir erschaffen, entsteht ja nicht

ohne Gedanken, ohne unser Sinnen.

Wie viel mehr muss doch das Erschaffene,

das schon war, bevor wir waren,

bevor unsere Gedanken

lernten und zu laufen begannen,

bevor wir Ozeanen und Galaxien trotzten,

einen Erschaffer zum Meister haben.

 

So gut, dass Du meine Seele tränkst,

mangelnd an erfrischendem Leben.

Dass Dein Atem, der die Erde durchweht,

mich streift – mir Glauben, Kraft und Hoffnung

in mein Herz hineinlegt.

So gut, dass das Leben ohne die Geburt

mit Schmerzen und Schrei

nicht zustande käme.

Und das Leben nochmals zu erhalten,

während man doch schon atmet,

ist ein Wunder, das nur Du mein Gott

vollbringen kannst.

 

So wäre ich trotz Leben doch ein Toter,

fehlte mir die Erkenntnis, dass nur Du

mein heiliger Gott, mir die Ewigkeit

zu schenken und zu gewähren vermagst.

Dass der Mantel, der die Ewigkeit bekleidet,

der Name Deines Sohnes Jesus Christus ist.

 

So gut, dass ein Weg ohne Dein Ziel,

den Anspruch auf Krümmungen, Ecken

und Geraden nicht geltend machen kann.

Mein Herr und Gott: "Von Dir ist alles, aus Dir

fliesst alles, auf Deinem Weg gehe ich sicher.

Führt er auch durch Dunkelheit, ja den dichtesten Nebel

und ich ihn dann nur noch ertasten kann.

So will ich stets in meinem Herzen vertrauen,

dass du es bist, der mich mit Liebe umgibt,

mit Barmherzigkeit und den fürsorglichsten Gedanken

für Dein Geschöpf, das ich aus Dir bin.

Danke heiliger Gott, dass Du mich liebst.


Andi Leupp 1998


"Am Ende kommt es nicht darauf an, was man alles erreicht, sondern wieviel man geliebt hat. Ich meine nicht die Eros-Liebe, sondern die Liebe die bereit ist, sich zurückzunehmen, zu geben und allen Menschen gütig und barmherzig zu begegnen."


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