Mantel der Ewigkeit
So gut, dass der Mond die Sonne nicht ersetzt;
dass Regen ohne Wolken keinen Sinn ergäbe;
die Länge nicht ohne Breite bestünde.
Denn das, was wir erschaffen, entsteht ja nicht
ohne Gedanken, ohne unser Sinnen.
Wie viel mehr muss doch das Erschaffene,
das schon war, bevor wir waren,
bevor unsere Gedanken
lernten und zu laufen begannen,
bevor wir Ozeanen und Galaxien trotzten,
einen Erschaffer zum Meister haben.
So gut, dass Du meine Seele tränkst,
mangelnd an erfrischendem Leben.
Dass Dein Atem, der die Erde durchweht,
mich streift – mir Glauben, Kraft und Hoffnung
in mein Herz hineinlegt.
So gut, dass das Leben ohne die Geburt
mit Schmerzen und Schrei
nicht zustande käme.
Und das Leben nochmals zu erhalten,
während man doch schon atmet,
ist ein Wunder, das nur Du mein Gott
vollbringen kannst.
So wäre ich trotz Leben doch ein Toter,
fehlte mir die Erkenntnis, dass nur Du
mein heiliger Gott, mir die Ewigkeit
zu schenken und zu gewähren vermagst.
Dass der Mantel, der die Ewigkeit bekleidet,
der Name Deines Sohnes Jesus Christus ist.
So gut, dass ein Weg ohne Dein Ziel,
den Anspruch auf Krümmungen, Ecken
und Geraden nicht geltend machen kann.
Mein Herr und Gott: "Von Dir ist alles, aus Dir
fliesst alles, auf Deinem Weg gehe ich sicher.
Führt er auch durch Dunkelheit, ja den dichtesten Nebel
und ich ihn dann nur noch ertasten kann.
So will ich stets in meinem Herzen vertrauen,
dass du es bist, der mich mit Liebe umgibt,
mit Barmherzigkeit und den fürsorglichsten Gedanken
für Dein Geschöpf, das ich aus Dir bin.
Danke heiliger Gott, dass Du mich liebst.
Andi Leupp 1998